Vom Netzwerk-Markt in den USA ist Huawei praktisch schon ausgeschlossen. In Deutschland folgen Unternehmen und die Politik noch nicht den Sanktionsempfehlungen der USA. Der chinesische Netzwerk- und Smartphone-Hersteller wehrt sich: BSI und Netzbetreiber haben Einsicht in Quellcodes der Produkte.
Der weltweit größte Netzwerkausrüster und zweitgrößte Handyhersteller Huawei steht schwer unter Druck. Die USA und andere Länder fürchten Sicherheitsrisiken beim Einsatz seiner Produkte. Die Affäre um die Finanzchefin und Tochter des Gründers macht alles noch komplizierter.
Der neue Deutschland-Chef des chinesischen Telekom-Riesen Huawei hat Sicherheitsbedenken ob der Netzwerkausrüstung seines Konzerns zurückgewiesen. »Huawei-Produkte sind nur wie ein Ziegelstein«, sagte Dennis Zuo vor deutschen Journalisten, die am Dienstag das Cyber-Sicherheitslabor des Unternehmens in Dongguan in Südchina besichtigen konnten. »Er wird nach bestimmten Standards gebaut. Es lässt sich nicht sagen, dass die Sicherheit des Hauses von diesem Ziegelstein abhängt.« Wenn ein ganzes Haus gebaut werde, hänge die Sicherheit vielmehr von vielen anderen Dingen ab.
Das Gespräch mit den deutschen Journalisten ist Teil einer PR-Offensive des größten Netzwerkausrüsters und zweitgrößten Handyherstellers der Welt, der schwer unter Druck geraten ist. Wegen Bedenken, dass die Ausrüstung ein Sicherheitsrisiko darstellen könnte, ist Huawei praktisch vom nationalen Netzwerk-Markt in den USA ausgeschlossen. US-Behörden drängen andere Staaten, ihrem Beispiel zu folgen. In Australien, Neuseeland, Großbritannien und auch Norwegen gibt es bereits ein Umdenken oder wird noch geprüft.