China-Chips gegen US-Sanktionen
Huawei will eigene Chipfabrik bauen
Medienberichten zufolge plant Huawei den Bau einer eigenen Chipfabrik in China. Der chinesische Hersteller will nicht mehr von Zulieferern abhängig sein, die die Versorgung jederzeit kappen können.
Wie die Financial Times berichtet, will der IT-Riese Huawei eine eigene Chipproduktion in China aufbauen, um künftig von Zulieferern unabhängig zu werden. Die Fabrik soll in Shanghai entstehen und bereits Ende des kommenden Jahres Prozessoren im 28-Nanometer-Verfahren fertigen. Die seien allerdings nicht für den Einsatz in den Huawei-Smartphones gedacht, sondern für Huaweis Infrastrukturprodukte.
Der chinesische IT-Konzern leidet unter der Abhängigkeit von ausländischen Zulieferern von Chips, die infolge der US-Handelssanktgionen nicht mehr an Huawei verkaufen dürfen (ICT CHANNEL berichtete). Betroffen sind dabei nicht nur amerikanische Produkte, sondern auch Halbleiter, die mithilfe von US-Software oder mit amerikanischer Technik gefertigt wurden. Damit sind auch Produkte europäischer Halbleiterfirmen wie NXP oder STMicroelectronics einbezogen.
Huaweis Geschäft wird bereits spürbar von den Sanktionen beeinträchtigt. Wie die Nachrichtenagentur Associated Press vor kurzem berichtete, gehen dem Hersteller aufgrund der US-Sanktionen langsam die Chips für seine Smartphones aus. Laut Richard Yu, Chef der Consumer-Sparte bei Huawei, müsse die Produktion der eigens entwickelten Kirin-Chips eingestellt werden (ICT CHANNEL berichtete). Huawei hat demnach nicht die Kapazitäten, um die Chips selbst zu entwickeln, muss dabei auf Auftragsfertiger zurückgreifen. Diese sind jedoch von US-Technologien abhängig oder haben, wie im Falle von TSMC, bereits vor einiger Zeit erklärt, wegen der US-Sanktionen keine weiteren Aufträge mehr von Huawei anzunehmen.
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