Ohne Privatbesucher

IFA 2020 findet als dezentrale B2B-Veranstaltung statt

19. Mai 2020, 19:15 Uhr | Stefan Adelmann
© Messe Berlin

Die IFA als traditionelle Messe findet nicht statt. Stattdessen ist für 2020 eine dreitägige, reine B2B-Veranstaltung geplant, die sich aus vier eigenständigen Formaten zusammensetzt. Abstandsregeln und andere Sicherheitsmaßnahmen sollen gewährleistet werden, die Teilnehmerzahl ist stark beschränkt.

Die IFA 2020 soll im kommenden September trotz der Corona-Pandemie stattfinden, wie der Veranstalter Messe Berlin am Dienstag bekanntgab. Allerdings tritt an die Stelle der ursprünglich geplanten Großveranstaltung ein deutlich kleineres, dezentral gestaltetes Format, das sich vollständig auf die »B2B-Kernfunktionen der IFA konzentrieren soll«. Rund drei Wochen nach der Absage der regulären IFA aufgrund des offiziellen Veranstaltungsverbots hat die Messe Berlin somit das angekündigte neue Konzept für dieses Jahr vorgestellt und begründet die Durchführung als Präsenzveranstaltung mit einer hohen Nachfrage aus dem Markt. »Nach all den Veranstaltungsausfällen der vergangenen Monate braucht unsere Branche dringend diese Plattform, um ihre Innovationen zu präsentieren«, bekräftigt Jens Heithecker, Executive Director der IFA Berlin. Ein zuvor spekuliertes virtuelles Event ist somit vom Tisch. Virtuelle Veranstaltungen seien sicher hilfreich, aber ihnen fehle »die menschlich emotionale Verbindung, die Veranstaltungen wie die IFA Berlin so unglaublich wertvoll machen«, so Heithecker weiter.

Die IFA 2020 ist auf drei Tage ausgelegt und findet vom 3. bis 5. September statt. Sie setzt sich dabei aus den vier eigenständigen, parallel stattfindenden Formaten IFA Global Press Conference, IFA Global Markets, IFA Next meets IFA Shift Mobility sowie den IFA Business-, Retail- und Meeting-Lounges zusammen. Privatbesuchern steht die Veranstaltung nicht offen. Stattdessen liegt der Fokus vor allem auf dem Handel sowie der Presse. Eine Teilnahme ist nur nach Registrierung oder auf Einladung möglich.

Maximal 1.000 Teilnehmer pro Veranstaltung

Laut der Messe Berlin soll die IFA 2020 in enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden die Sicherheit der Teilnehmer und die entsprechenden Maßnahmen gewährleisten. So ist für jede der vier eigenständigen Veranstaltungen eine maximale Zahl von 1.000 Teilnehmern pro Tag geplant, um unter anderem die Abstandsregeln einhalten zu können. Weitere Maßnahmen will die Messe in den kommenden Wochen vorstellen, sie weist in einer offiziellen Mitteilung aber auch darauf hin, dass eine »gesicherte Umgebung« auch davon abhängig ist, dass sich die »allgemeinen Rahmenbedingungen bis zur Veranstaltung weiterhin verbessern«.

Verschiedene Aussteller haben bereits ihre Teilnahme am neuen Konzept der IFA bestätigt und sprechen diesem ihre Unterstützung aus. »Auch in diesem Jahr, einem Jahr, in dem alles anders ist, wollen wir auf den unverzichtbaren Messe- und internationalen Besuchermagneten IFA nicht verzichten. Wir begrüßen daher die Pläne des IFA- und Messe Berlin-Teams, ein alternatives Format für die IFA 2020 zu schaffen«, erklärt Norbert Kotzbauer, CEO von Metz. Und auch Benedict Kober von Euronics spricht sich für eine IFA 2020 aus: »Wir glauben, dass das Konzept für die IFA 2020 das richtige Gleichgewicht erreicht, mit maximalen Effekten bei einem knappen Budget. Die IFA 2020 hat unsere volle Unterstützung.«

Ungewissheit aufgrund von Reisebeschränkungen

Trotz einem klaren Fokus auf den vier Präsenzveranstaltungen soll die IFA 2020 auch durch virtuelle Teilnahmemöglichkeiten flankiert werden. Immerhin ist aktuell kaum abzusehen, welche Reisebeschränkungen im kommenden September gelten und vor allem, ob internationale Gäste nach Berlin anreisen können, wie die Veranstalter sagen.

2019 kamen rund 245.000 Besucher nach Berlin auf die Internationale Funkausstellung, das Ordervolumen rund um die Messe lag bei rund 4,7 Milliarden Euro. Ein Wert, der unter den neuen Voraussetzungen nicht zu knacken sein wird. Vor allem für den Handel könnte die IFA 2020 aber dennoch eine wichtige Plattform werden. »Unabhängig vom diesjährigen Veranstaltungsformat freuen wir uns auf einen partnerschaftlichen Austausch«, sagt Expert-CEO Stefan Müller.

 


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