Angst, etwas zu verpassen

Im Sommerurlaub dienstlich erreichbar – wie immer

14. Juli 2020, 12:42 Uhr | Daniel Dubsky
© thebigland45 - AdobeStock

Die Urlaubszeit naht, und wie gehabt ist Mehrheit der Bundesbürger auch dann für dienstliche Fragen zu erreichen, wenn sie sich eigentlich erholen sollte.

70 Prozent der Berufstätigen in Deutschland sind auch in ihrem Sommerurlaub für Kollegen, Vorgesetzte, Geschäftspartner und Kunden zu erreichen. Das geht aus einer Umfrage hervor, die der Bitkom alljährlich im Vorfeld der Urlaubszeit durchführt. Männer sind demnach häufiger als Frauen für berufliche Anfragen verfügbar, und nach wie vor lassen sich die Leute auch lieber von Kurznachrichten (66 Prozent) oder Anrufen (63 Prozent) stören als von E-Mails (33 Prozent). Wobei der Anteil derer, die im Urlaub nach ihren Mails schauen, gegenüber dem Vorjahr wieder leicht nach oben gegangenen ist.

13 Prozent nehmen im Urlaub auch Videocalls entgegen. In den vergangenen Jahren hatte der Bitkom diese Form der Kontaktaufnahme nicht explizit abgefragt, doch mittlerweile ist die Kommunikation per Video in vielen Firmen zum Standard geworden, nachdem sie ihre Mitarbeiter in der Corona-Krise mehrheitlich ins Home Office geschickt hatten. Diese nun verstärkt genutzte Form der Arbeit, remote von zu Hause und nicht im Büro, hat allerdings keine Auswirkungen auf die dienstliche Erreichbarkeit im Urlaub – die schwankt seit Jahren um 70 Prozent.

Neben tatsächlich wichtigen Anliegen, die geklärt werden müssen, ist einer der wichtigsten Gründe, im Urlaub erreichbar zu sein, die Angst etwas zu verpassen (34 Prozent). Kaum überraschend, dass 35 Prozent der Meinung sind, die ständige Erreichbarkeit belaste das Familienleben. Andererseits glauben 60 Prozent, dass sie dennoch im Urlaub gut abschalten und sich erholen können. Doch eigentlich sind hier die Arbeitgeber gefordert, mit klaren Vorgaben dafür zu sorgen, dass sich Mitarbeiter nicht verpflichtet fühlen, um Urlaub verfügbar zu sein. »Verantwortungsvolle Arbeitgeber tun das ihnen Mögliche, um ihren Mitarbeitern einen ungestörten Urlaub zu ermöglichen. Und sollte ein Mitarbeiter trotz Urlaubs im Notfall gebraucht werden, müssen dafür klare Regeln formuliert und kommuniziert werden«, findet auch Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Wichtig sei, dass der Urlaub zur Erholung genutzt werde und Störungen nur im absoluten Notfall erfolgten.

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