Brute-Force-Attacken auf IP-Telefonanlagen

Innovaphone warnt vor Telefon-Hackern

20. Dezember 2010, 0:00 Uhr | Folker Lück
Innovaphone-Telefonlösung: Nur VoIP-Security-Strategie schützt vor möglichen Angriffen (Foto: Hersteller)

Der Hersteller Innovaphone AG warnt vor einer wachsenden Bedrohung durch so genannte »Brute-Force-Attacken« auf IP-Telefonanlagen. Seit einigen Monaten häufen sich die Fälle, in denen Hacker Passwörter entschlüsseln, um die Telefonanlage unter ihre Kontrolle zu bringen und zu manipulieren.

Hat sich der Cyberkriminelle in das Tlefonsystem gehackt, werden meist ohne Wissen des betroffenen Unternehmens kostenpflichtige Mehrwertdienste angewählt. Der Betrug fliegt meist erst mit der nächsten Telefonrechnung auf. In einzelnen Fällen summiert sich der Schaden auf bis zu 10.000 Euro.

Nach Einschätzung von Experten der Innovaphone AG sind prinzipiell alle auf dem Markt verfügbaren Systeme gefährdet. Die Ursache für die Telefonanlagen-Angriffe seien jedoch nicht etwa Versäumnisse der Hersteller, sondern vielmehr Nachlässigkeiten der Firmen im Umgang mit Passwörtern und Netzwerksicherheitsmechanismen. Der Sindelfinger Telefonanlagen-Anbieter rät deshalb den Firmen, sich mit einer VoIP-Security-Strategie vor möglichen Angriffen zu schützen. Gerade kleine und mittlere Unternehmen verfügen jedoch häufig über kein eigenes IT-Know-how und sind deshalb besonders verwundbar. Das wissen auch Internetkriminelle.

Möglich werden die Angriffe durch spezielle Programme, die mithilfe mathematischer Algorithmen pro Sekunde mehrere Millionen Passwörter testen. Bei »Brute-Force-Attacken« versuchen die Hacker, alle denkbaren Schlüssel erschöpfend durchzuprobieren. Dabei werden die Schlüssel nicht nach dem Zufallsprinzip, sondern nach ihrer Wahrscheinlichkeit getestet. Sobald die Kriminellen das Passwort für die Telefonanlage ermittelt haben, gelingt ihnen der Zugriff. Während die einen dann kostenlos auf Rechnung des Telefonanlagenbesitzers telefonieren, gehen andere Hacker noch einen Schritt weiter. Sie richten im Vorfeld eine teure Hotline ein, die sie dann über die »gehackte« Telefonanlage anwählen, um an den Gebühren auch noch zu verdienen. So fällt schnell eine Telefonrechnung von mehreren Tausend Euro an.


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