Langsam, teuer, langweilig

Kein Land für Gamer

10. März 2021, 14:47 Uhr | Lars Bube
© Gorodenkoff - AdobeStock

Ein internationaler Städtevergleich zeigt, wie unattraktiv Deutschland für Gamer und Entwickler-Studios ist. Die Bandbreite ist zu niedrig, die Kosten für Hardware und Lebenshaltung zu hoch und es gibt kaum relevante Gaming-Events.

Bei ihrem Amtsantritt hatte sich die aktuelle Bundesregierung erstmals ganz offiziell die Förderung der digitalen Spielebranche ins Programm geschrieben. Nach einigem hin und her wurden dafür letztlich jährlich 50 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Trotz der knappen Haushaltslage durch die Pandemie wurde die Förderung zuletzt sogar bis 2026 verlängert und noch etwas erhöht. Auch wenn das gerade kleineren Studios hilft, ihre Projekte umzusetzen, ist es dennoch viel zu wenig und vor allem zu undifferenziert, um einen nachhaltigen Effekt zu erzielen. Wie unattraktiv Deutschland in Sachen Gaming nach wie vor ist, zeigt eine aktuelle Untersuchung des Portals Broadband Savvy. Darin werden 74 für die Gaming-Industrie relevante Großstädte anhand einer Bewertung verglichen, die sich aus insgesamt acht unterschiedlich gewichteten Faktoren errechnet. Deren wichtigste sind die durchschnittliche Internetgeschwindigkeit vor Ort sowie die monatlichen Kosten für einen Gbit-Zugang, gefolgt von der Zahl der E-Sports-Events sowie Gaming-Messen und -Veranstaltungen. Aber auch die Mietpreise und Jobsituation im Gaming-Umfeld sowie die 5G-Verfügbarkeit und Hardwarepreise fließen in die Bewertung mit ein.

Am besten lässt es sich demnach in der texanischen Studentenstadt Austin spielen und leben, die es auf eine Gesamtbewertung von 19,0 bringt. Einziges Manko ist laut der Erhebung, dass es dort in den letzten 5 Jahren keine großen eSports-Events gab, dafür aber jede Menge wichtige Messen wie etwa die DreamHack, South by Southwest (SXSW), Nvidias RTX-Serie und das Classic Game Fest. Nur knapp dahinter liegen die südkoreanische Hauptstadt Seoul (18,5) sowie die beiden europäischen Metropolen Bukarest (18,0) und Paris (17,5). Von den vier deutschen Städten im Ranking hat es hingegen nur eine noch knapp in die erste Hälfte der Liste geschafft. Mit einer Score von 12,5 landet Hamburg auf Platz 35. Punkten kann die Hansestadt vor allem mit günstigen Internetkosten, einem schnellen 5G-Ausbau, Events wie ESL One und Play Creative Gaming Festival sowie moderaten Mietpreisen. Deutlich schlechter steht Hamburg hingegen bei den verfügbaren Verbindungsgeschwindigkeiten, den Jobs im Gaming-Umfeld und den Hardwarepreisen da.

Recht ähnlich ist die Lage in Köln, wo man neben der Gamescom ebenfalls ESL-One-Turniere vorweisen kann und auch dank günstiger Mieten einen Wert von 12,0 erreicht. Dennoch sind auch hier die Verbindungsgeschwindigkeiten zu niedrig und die Kosten für Grafikkarten zu hoch. In der Gesamtwertung erreicht die Domstadt damit Platz 39.

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