Merger in der Distribution

Komsa und Westcoast fusionieren

28. Oktober 2022, 13:34 Uhr | Martin Fryba
© Komsa

Befreiungsschlag für Komsa: Der TK-Distributor schließt sich mit der britischen Westcoast Group zusammen. Die Sachsen drängen in die IT-Distribution – über die Grenzen Deutschlands hinaus. Die Komsa-Gründer Gunnar Grosse und Jürgen Unger wollen sich ganz zurückziehen.

TK-Distributor Komsa sucht den Schulterschluss mit einem noch größeren Distributor, der ein wesentlich breiteres IT-Portfolio aufweist. Zu Beginn des kommenden Jahres wird sich der britische Distributor Westcoast an Komsa beteiligen und das Unternehmen schließlich bis 2025 ganz übernehmen. Die Komsa-Gründer Gunnar Grosse und Jürgen Unger beenden ihre Aufsichtsratsfunktion voraussichtlich schon Anfang 2023, wenn der Deal von den Wettbewerbsbehörden abgesegnet wird. Kerstin Grosse bleibt Aufsichtsratsvorsitzende. Der Komsa-Vorstand soll unverändert bleiben.

„Unsere Perspektive ist international, deshalb wollen wir nach UK, Irland und Frankreich expandieren“, sagte Komsa-Chef Pierre-Pascal Urbon der Deutschen Presse-Agentur. „Wir sind stolz wie Bolle, dass das so geklappt hat,“ lässt er sich zitieren.

Die Verschmelzung von Komsa und Westcoast sei für das Unternehmen aus dem mittelsächsischen Hartmannsdorf nicht nur der nächste logische Schritt, sondern auch eine perfekte Ergänzung: „Wir bringen unsere Expertise im Bereich der Telekommunikation ein, Westcoast in der IT.“

Die Westcoast Group interhält Partnerschaften unter anderem mit HP, HPE, Lenovo sowie Apple. 1.600 Mitarbeiter erwirtschaften 2021 einen Umsatz von 3,6 Milliarden britische Pfund. Beide Unternehmen kommen auf über 2.200 Mitarbeitenden und einen Umsatz von mehr als 5,5 Milliarden Euro.  400 Technologiepartner sind im Portfolio, 30.000 Handelspartner und in Summe über 75.000 Flächenmärkte bedienen die Distributoren. Nach der Fusion sei geplant, dass Komsa in Sachsen bleibe: „Unsere Expertise, die wir uns hier in den vergangenen 30 Jahren aufgebaut haben, macht uns wertvoll“, sagte Komsa-Chef Urbon

Durch die neue Partnerschaft würden "zwei in ihren jeweiligen Märkten führende Vertriebs-, Marketing- und Dienstleistungsspezialisten die größte europäische Allianz für globale ITK-Marken in Privatbesitz" formen.

Komsa hat rund 1.200 Beschäftigte. In den zurückliegenden zwei Geschäftsjahren erzielte das Unternehmen nach Angaben von Urbon auch dank des Booms bei Homeoffice und Home-Schooling in der Corona-Pandemie Umsätze auf Rekordniveau. So lagen die Zahlen im Geschäftsjahr 2021/22 bei 1,4 Milliarden Euro, im Vorjahr waren es rund 1,3 Milliarden Euro. Rund 90 Prozent davon erwirtschaftet das Unternehmen in Deutschland.

Wie ICT CHANNEL berichtete, war Urbon allerdings zuletzt mit der Profitabilität unzufrieden und kündigte gegenüber der Belegschaft einen harten Sparkurs an.

(Mit Material von dpa)

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