Es geht wieder aufwärts

Konjunktur der Digitalbranche erholt sich

3. August 2020, 12:55 Uhr | Natalie Lauer

Die Digitalbranche verzeichnet erstmals seit Beginn der Corona-bedingten Krise im März positive Geschäftserwartungen und einen Anstieg des Bitkom-ifo-Digitalindexes auf 11,2 Punkte.

Nachdem die Digitalbranche einen tiefen Corona-bedingten Einbruch erleben musste, lässt sich seit Juli eine konjunkturelle Erholung beobachten. Der Index für die aktuelle Geschäftslage verzeichnet einen Anstieg um 4,7 Zähler auf 15,8 Punkte. Die um 14,4 Zähler auf 6,7 Punkte gestiegenen Geschäftserwartungen  zeigen, dass es bergauf geht. Damit befinden sich  diese für das kommende halbe Jahr seit Beginn der Corona-bedingten Einschränkungen erstmals wieder im grünen Bereich. Der Bitkom-ifo-Digitalindex, der auf der Einschätzung von Geschäftslage und Geschäftserwartung basiert, verzeichnet den dritten Monat in Folge einen Anstieg und weist ein Plus von 9,7 Zählern bei 11,2 Punkten auf. Allerdings hinkt er dem Wert der letzten Erhebung vor der Pandemie deutlich nach: Im Februar notierte der Bitkom-ifo-Digitalindex noch bei 25 Punkten.

Zwar legt die Konjunktur der Digitalbranche eine signifikant bessere Entwicklung hin, als die Gesamtwirtschaft. Dennoch liegt das ifo-Geschäftsklima für Juli mit -2,1 Punkten weiterhin im negativen Bereich.

»Die Corona-Krise hat die Digitalbranche hart getroffen. Wenn es jetzt langsam wieder aufwärts geht, darf das nicht darüber hinwegtäuschen: Es wird noch Monate dauern, bis wir die Corona-Krise konjunkturell überwunden haben«, erklärt Bitkom-Präsident Achim Berg. »Wir sollten jetzt alles daran setzen, unsere Wirtschaft, unsere Schulen, unser Gesundheitssystem und unsere Verwaltung konsequent zu digitalisieren, um sie robuster gegen solche globalen Krisen zu machen.« Angesichts des wiederkehrenden Anstiegs der Infektionszahlen betont er: »Der verständliche Wunsch nach Normalität darf nicht dazu führen, dass wir das durch die Opfer der letzten Monate Erreichte leichtsinnig aufs Spiel setzen.«

Corona-Einschränkungen halten an
Sowohl die Unternehmen der Digitalwirtschaft als auch die Gesamtwirtschaft sind sich darüber einig, dass die Normalität wie wir sie bisher kannten, vermutlich erst in einem Dreivierteljahr wieder in das öffentliche Leben zurückkehren wird. Eine ähnliche Zeitspanne wird es laut den Firmen voraussichtlich brauchen, bis deren Geschäftslage wieder in Balance ist und zur Norm zurückgefunden hat. Die Digitalbranche geht davon aus, dass es acht Monate dauern wird, bis sich das Geschäft wieder normalisiert hat. Die Gesamtwirtschaft wird laut Prognosen mit etwa elf Monaten etwas mehr Zeit dafür benötigen. Aktuell ist noch rund bei jedem vierten Digitalunternehmen (28 Prozent) Kurzarbeit gang und gäbe – das sind deutlich weniger als in der Gesamtwirtschaft (42 Prozent).

 

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