Spektakuläre Millionenpleite der Maxfield GmbH

Maxfield-Gläubiger erhalten nur neun Prozent

3. Juli 2015, 11:45 Uhr | Folker Lück
Selfmade-Geschäftsmann Franjo Pooth (2006): Für die Gläubiger bleibt kaum etwas.
© Maxfield

Das Insolvenzverfahren gegen Franjo Pooth und seine Firma Maxfield steht vor dem Abschluss. Übrig bleiben knapp 20 Millionen Euro Schulden. Zu Verteilung an die über 400 Gläubiger stehen jetzt nur rund 2,3 Millionen Euro zur Verfügung.

Gerne inszenierte sich Maxfield-Chef Franjo Pooth als aufstrebender Selfmade-Unternehmer, der Handys und MP3-Player vermarktet. Unübersehbare Zeichen des Erfolgs waren ein teures Büro im Düsseldorfer Medienhafen, luxuriöse Anzüge und Armbanduhren, ein auffällig vor der Tür geparkter Geländewagen der US-Marke Hummer.

Ende 2007 wurde deutlich, dass hinter dem protzigen Auftritt wenig Substanz stand. CRN hatte bereits in Print-Ausgabe 41 im Herbst 2007 darüber berichtet, dass Maxfield in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Im Gespräch mit CRN behauptete Poth damals jedoch, dass der vorübergehende Engpass überwunden sei. Das war zu diesem Zeitpunkt aber vermutlich bloß Wunschdenken, denn ein Vierteljahr später, am 18. Januar 2008, stellte die Maxfield GmbH Insolvenzantrag, 27 Mitarbeiter verloren kurzfristig ihre Jobs.

Sieben Jahre ist die spektakuläre Pleite des Ehemanns von Verona Pooth nun her. Für den Unternehmer Pooth selbst brachte das Aus seiner Firma eine Verurteilung wegen Insolvenzverschleppung, Bestechung im geschäftlichen Verkehr und Vorteilsgewährung mit einem Jahr Bewährungsstrafe und eine Geldstrafe von 100.000 Euro mit sich. Den finanziellen Schaden dürfte der Spross einer wohlhabenden Familie längst verschmerzt haben.

Schlechter sieht es für die über 400 Gläubiger aus, die Forderungen gegen den Unternehmer und seine Firma geltend gemacht hatten, denn die Bilanz von Insolvenzverwalter Michael Bremen sieht düster aus. Unter dem Strich hat das Pooth-Unternehmen fast 20 Millionen Euro Schulden, doch für die Verteilung an die Gläubiger stehen jetzt nur rund 2,3 Millionen Euro zur Verfügung.

Maxfield-Geschädigte können demnach allenfalls damit rechnen, 9,08 Prozent ihrer Außenstände zu erhalten. Schlusstermin wird der 11. August 2015 sein: Für diesen Tag hat Insolvenzverwalter Bremen eine abschließende Gläubigerversammlung vor dem Amtsgericht Düsseldorf angesetzt.

Franjo Pooth hatte das Unternehmen Maxfield im Jahr 2003 gegründet. Zunächst lief der Vertrieb von MP3-Playern und später auch Handys hervorragend. Pooth genoss es sichtlich, als Ehemann von Werbe-Ikone Verona Pooth und erfolgreicher Unternehmer im Rampenlicht zu stehen.


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