IfA-Direktor Jens Heithecker ist von seinen Aufgaben entbunden. Er soll Medienberichten zufolge Ex-Messechef Christian Göke fortlaufend über die Zukunft der IfA informiert haben. Göge bringt einen IfA-Konkurrenten ins Spiel und setzt die Messe Berlin gehörig unter Druck.
Seit Donnerstag vergangener Woche ist Jens Heithecker nicht mehr IfA-Direktor. Er wurde von seinen Aufgaben entbunden, bestätigte die Messe Berlin eine Anfrage von ICT CHANNEL. Nähere Angaben machte die Messe nicht. Die Berliner Morgenpost indes berichtet am Donnerstag von einer „Verquickung von Interessen“ zwischen Heithecker und Ex-Messe-Manager Christian Göke. Der hat gemeinsam mit dem neuen Gfu-Konsortium andere Pläne für die IfA. Die Gfu verhandelt derzeit mit der Messe Berlin, welche Rolle die landeseigene Messegesellschaft künftig noch bei der IfA spielen soll. Der Messevertrag zwischen dem Ausrichter Gfu und der Messe Berlin läuft 2024 aus. Es geht um viel Geld. Nichts weniger als die Zukunft der weltgrößten CE-Messe steht auf dem Spiel, die seit fast 100 Jahren untrennbar mit der Bundeshauptstadt und dem Messeplatz unter dem Berliner Funkturm verbunden ist.
Die Industrievereinigung Gfu hält außerdem die Markenrechte an der IfA. Deren Aufsichtsratsvorsitzender ist der Europa-Vertriebschef der Hausgeräteherstellers BSH, Volker Klodwig.
„Geheimnisverrat“
Heithecker ist offenbar im Zuge einer Untersuchung durch eingeschaltete Wirtschaftsprüfer von Deloitte rund um das Gezerre zwischen Göke, der ihm nahestehenden Gfu und der Messe Berlin ins Visier der externen Ermittler geraten. Er soll laut Berliner Morgenpost Göke „fortlaufend mit Informationen rund um die IfA und den Stand der Gespräche versorgt“ haben, berichtet die Zeitung. Es ist die Rede von gelöschten E-Mails, die von der Messe-IT aber rekonstruiert worden seien. Heithecker sei in „Erklärungsnot“ geraten, als er mit dem „brisanten Beweismaterial“ konfrontiert worden sein soll. Ihm drohten nun fristlose Kündigung und strafrechtliche Konsequenzen, so die Zeitung. Im Messe-Umfeld mache der Vorwurf des „Geheimnisverrats“ die Runde. Der Vorgang laste nun auf den Gesprächen, die das Land Berlin mit der Gfu über die Zukunft der IfA führt.