Nur gemeinsame Netztechnik hilft weiter

Mobilfunkgespräche: Marge sinkt auf Null

24. Juni 2009, 10:56 Uhr | Martin Fryba
An der Mobilfunkminute nichts mehr verdient: In 2011 sinkt die Marge auf Null, wenn Carrier nicht schnell handeln.

TK-Resellern geht es heute schon richtig schlecht. Doch was passiert erst in zwei Jahren, wenn Carrier kein Geld mehr mit der Mobilfunkminute verdienen? Der Preisverfall zwingt Carrier zum Umdenken.

Am Ende der Preis-Spirale bei Mobilfunkgesprächen steht die Marge der Carrier bei Null. Auf diese Situation bewegen sich die europäischen Mobilfunkunternehmen, die derzeit an der durchschnittlichen Gesprächsminute noch 16 Prozent verdienen. Bis Ende 2011 werde die Mobilfunkminute genau den technischen Einstellkosten entsprechen, heißt es in einer Studie des Beratungsunternehmens A.T. Kearney. Bereits ein Jahr später müssten die Mobilfunkunternehmen theoretisch 7 Prozent bei jeder Gesprächsminute drauflegen. Mobiltelefonieren wäre als eine teure Angelegenheit, nicht für die Kunden sondern für Carrier.

Unter diesen Umständen könnten die ohnehin schon klammen TK-Händler (CRN berichtete )weiter unter Druck geraten, die gerade sehen, dass Provisionen für Vertragsabschlüsse massiv gekürzt, dafür aber höhere Air-Time-Beteiligungen in Aussicht gestellt werden. Doch viel Spielraum für solche Provisionen auf Gesprächsminuten bleibt in dem von A.T. Kearney gezeichneten Szenario allerdings nicht. Erst recht nicht, wenn Carrier nicht neue Wege finden, mit Gesprächsminuten auch weiterhin Geld zu verdienen.

Dass die Anbieter bislang ihre Preise senken konnten, liegt daran, dass sie bei der Netzzugangstechnik bislang Einsparpotenziale erzielen konnten. »In vielen Fällen sind nun allerdings diem klassischen Methoden der Prozessverbesserung ausgereizt«, sagt A.T.Kearney-Berater Hagen Götz Hasenteufel. Wenn die Anbieter nicht vom Markt verschwinden wollen, müssten sie dringend neue strukturelle Ansätze finden, um weiterhin ihre Effizienz zu steigern und auch über 2011 hinaus noch Margen zu erzielen.


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  2. Schulterschluss nötig

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