Wachsende Herausforderungen für Händler

Mobilfunktarife entwickeln sich zum Premium-Geschäft

12. März 2015, 11:31 Uhr | Stefan Adelmann
Manfred Kremer (Mitte) mit Stefan Stammberger von der Telekom und Staatssekretärin Dorothee Bär bei der Eröffnung seines neuen Ladengeschäftes
© Komsa

Mobilfunktarife haben sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Weg von Telefonie und Zeitabrechnung, hin zu Datentransfer und Flatrates. Für den Handel sind sie trotz Wandel eine wichtige Umsatzquelle - mit steigenden Hürden.

In den vergangenen Jahren hat sich in der deutschen Mobilfunklandschaft ein deutlicher Trend abgezeichnet und 2015 soll der Wendepunkt nunmehr erreicht sein. Laut Berechnungen des European IT Observatory (EITO) nehmen die Mobilfunkprovider dieses Jahr mehr Geld mit mobilen Datendiensten als mit Handy-Gesprächen ein. Wie der Branchenverband Bitkom mitteilte, steigt der Umsatz mit Datenübertragungen um 6,3 Prozent auf 10,3 Milliarden Euro. Der Umsatz mit Gesprächen sinkt hingegen um weitere acht Prozent auf 9,7 Milliarden Euro. »Wir erleben in diesem Jahr eine bedeutende Umwälzung auf dem Mobilfunkmarkt«, sagt Bitkom-Präsidiumsmitglied und Vodafone-Chef Jens Schulte-Bockum. »Das mobile Internet ist zur treibenden Marktkraft geworden.« Gleichbleibende Einnahmen für die Netzbetreiber bedeutet das allerdings nicht. Wie der Bitkom mitteilt, gleicht das Umsatzplus der Datendienste in Höhe von 600 Millionen Euro nicht das Minus der Sprachdienste von 900 Millionen Euro aus. Gleichzeitig müssen die Provider verstärkt investieren, um die Netze für die steigenden Datenmengen fit zu machen. 2015 soll die Übertragung über mobile Verbindungen von 370 auf 480 Millionen GByte anwachsen.

Parallel zu der neuen Gewichtung des Nutzerverhaltens und damit der Tarife hat sich auch der Handel verändert. Speziell im Handy- und Tarifbereich ist seit Jahren eine Konsolidierung im Gange. »Vor einigen Jahren hat es in Bamberg noch 26 Handyhändler gegeben«, erklärt Manfred Kremer, Geschäftsführer des Handyshops Ebelsbach. »Jetzt sind es vielleicht noch vier.« Der Aetka-Premiumpartner gehört zu den Gewinnern dieser Evolution und hat erst Ende des vergangenen Jahres ein neues Ladengeschäft mit 700 Quadratmetern sowie vier festen Mitarbeitern eröffnet. »Hier läuft das Geschäft sehr gut, viele kleine und mittlere Händler haben hingegen Probleme«, so Kremer. Laut dem Geschäftsführer steigen die Einstiegshürden der Netzbetreiber für neue Händler, die vertrieblichen Herausforderungen werden immer größer: »Ich würde heute nicht mehr anfangen.«


  1. Mobilfunktarife entwickeln sich zum Premium-Geschäft
  2. Voranschreitende Konsolidierung
  3. Endgerät im Fokus

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