Kult-Handy als Falt-Smartphone
Motorola »Razr« Reloaded
Mit dem »Razr« bringt Motorola eine Stil-Ikone der Handy-Geschichte zurück und katapultiert es durch ein faltbares Display ins Smartphone-Zeitalter. So hofft der Hersteller an alte Erfolge anknüpfen zu können.
Genau 15 Jahre ist es her, dass Motorola den Markt für Mobiltelefone mit dem »Razr« quasi über Nacht umkrempelte und eine Zeitenwende einläutete. Dank seiner einzigartigen Kombination aus einem geniale Klappmechanismus und einem modernen Design, das an den »Kommunikator« der Besatzung des Raumschiffs Enterprise erinnerte, war es schlanker und kompakter als die Konkurrenten, bot aber dennoch alle Features und Annehmlichkeiten. Schnell wurde es zum Trendsetter, dem zahlreiche Mitbewerber nacheiferten. Jetzt will das inzwischen über Google zu Lenovo verkaufte Unternehmen mit ganz ähnlichen Ideen an diesen Erfolg anknüpfen und das Razr ins Smartphone-Zeitalter herüberbeamen.
Der Zeitpunkt dafür könnte kaum besser sein. Denn in den letzten Jahren sind wahre Innovationen im Smartphone-Bereich zu einer echten Seltenheit geworden. Im Endeffekt beschränkten sich die Fortschritte auf diesem Gebiet zuletzt im Wesentlichen auf immer schnellere Prozessoren, angereichert durch ein paar KI-Funktionen, mehr und bessere Kameras sowie noch größere und schärfere Displays. Fast jeder Hersteller bietet von seinem Topmodell inzwischen eine Art XXL-Modell an, das kaum noch bequem in der Hosentasche zu transportieren ist und das vor wenigen Jahren noch eindeutig als Tablet statt als Smartphone identifiziert worden wäre.
Mit dem nahezu totalen Einschrumpfen des Randbereichs scheinen die Grenzen dieses Wachstums nun aber endgültig erreicht. Zugleich sind biegbare Displays inzwischen so weit entwickelt, dass sie für den Einsatz in solchen Geräten in Frage kommen und völlig neue Bauformen ermöglichen. Genau hier setzt Motorola mit dem neuen Razr an.
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