LG, Ericsson, Nvidia und jetzt auch Sony: Immer mehr Hersteller wollen ihre Mitarbeiter wegen des Coronavirus nicht nach Barcelona schicken. Der Mobile World Congress 2020 droht zur Geisterveranstaltung zu werden.
Wegen der wachsenden Risiken durch das aus China stammende Coronavirus wollen immer mehr Aussteller dem Mobile World Congress (MWC) in Barcelona fernbleiben. Nach dem Telekomausrüster Ericsson, dem koreanischen Elektronikkonzern LG, Chiphersteller Nvidia und Amazon erteilte jetzt auch der Sony-Konzern der Mobilfunkmesse eine Absage.
»Da wir größten Wert auf die Sicherheit und das Wohlbefinden unserer Kunden, Partner, Medien und Mitarbeiter legen, haben wir die schwierige Entscheidung getroffen, uns von der Ausstellung und Teilnahme am MWC 2020 in Barcelona, Spanien, zurückzuziehen«, teilte das japanische Unternehmen mit. Die Sony-Pressekonferenz, um die Produktneuheiten vorzustellen, wird stattdessen am 24. Februar 2020 um 8:30 Uhr (MEZ) als Video über den offiziellen Xperia-YouTube-Kanal von Sony stattfinden.
Andere Hersteller wollen, wie der Elektronikriese Samsung, ihre Präsenz deutlich verringern oder zumindest auf die Pressekonferenz verzichten wie ZTE. ZTE wie auch der chinesische Hersteller Huawei schicken ihre Mitarbeiter schon zwei Wochen vorab nach Europa, um sicherzustellen, dass sie Coronavirenfrei sind.
Der MWC-Ausrichter befürchtet dagegen nur geringe Auswirkungen. Die GSM Association (GSMA) teilte in einer Pressemeldung mit, dass die Messe wie geplant vom 24. bis 27. Februar in Barcelona stattfinden werde. Um eine mögliche Verbreitung des Virus zu minimieren, sei jedoch eine Reihe von Maßnahmen geplant. So sollen stark frequentierte Bereiche auf dem Messegelände häufig desinfiziert und Desinfektionsmittel bereitgestellt werden. Außerdem propagiert die GSMA eine »No-Handshake-Policy« für Messebesucher und Teilnehmer.
Der MWC ist die weltweit wichtigste Veranstaltung der Mobilfunkbranche zu der dieses Jahr mehr als 100.000 Besucher und mehr als 2800 Aussteller erwartet werden.