Auf dem Mobile World Congress (MWC) in Barcelona zeigt Nokia Siemens Networks (NSN) ein Mobilfunksystem, das Datenraten von bis zu 112 MBit/s erlaubt. Die Komponenten sollen 2011 marktreif sein.

Einen Themenschwerpunkt in Barcelona auf dem Mobile World Congress (15. bis 18. Februar) werden die beiden Mobilfunk-Techniken HSPA+ (High Speed Packet Access) und LTE (Long Term Evolution) bilden. Beide bieten Datenraten von mehr als 100 MBit/s beim Herunterladen von Informationen. Und beide wollen sich als Nachfolger von UMTS etablieren.

Wer den Kampf gewinnen wird, ist noch unklar. Allerdings neigen viele Carrier dazu, die Nutzung ihrer vorhandenen Netzinfrastruktur mithilfe von HSPA und HSPA+ auszudehnen und erst später auf LTE umzuschwenken.

Insofern ist es folgerichtig, dass etliche Netzausrüster in Barcelona Systeme für HSPA+ zeigen. Nokia Siemens Networks etwa demonstriert einen HSPA+-Prototypen, der Datenraten von 112 MBit/s beim Download via Handy erlaubt. Dabei kommen vier Basisband-Receiver vom Typ »Flexi Multiradio« zum Einsatz.

Vier 5-GHz-Trägersignale

Das Endgerät stammt von Qualcomm. Die US-Firma hat sich auf die Entwicklung von Halbleitern für drahtlose Netze aller Art spezialisiert, unter anderem Mobilfunk und Wireless LANs.

Das Testsystem verwendet vier Trägersignale. Diese Technik wird nach Angaben von NSN und Qualcomm in Release 10 der 3GPP-Spezifikation aufgenommen und damit zum De-facto-Standard. Mobilfunk-Ausrüstung auf Basis dieses Verfahrens soll 2011 verfügbar sein.

Dagegen wird NSN Systeme, die mit nur zwei Trägersignalen pro Datenverbindung arbeiten, bereits in einem halben Jahr auf den Markt bringen. Ein HSPA+-Netz kann pro 5-MHz-Slot theoretisch zwischen 28 und 42 MBit/s übertragen. Bei dem Feldversuch verwendet NSN vier Mal 28 MBit/s.