Im Messenger-Test der PSW Group hat Ginlo in puncto Sicherheit die Nase vorn

PSW Group: Newcomer Ginlo schlägt Wire

28. Januar 2022, 8:30 Uhr |
Patrycja Schrenk, Geschäftsführerin der PSW Group.
© PSW Group Consulting

Im Rahmen ihrer Messenger-Testreihe hat die PSW Group sich zwei – im Vergleich zu WhatsApp oder Telegram – zwar weniger bekannte, aber dennoch interessante, funktionale Messenger-Dienste unter die Lupe genommen. Augenmerk der IT-Sicherheitsexperten lag nach eigenen Angaben neben der Sicherheit beider Dienste auch auf der Funktionalität.

„Wir haben eine kleine Überraschung erlebt. Denn Newcomer Ginlo, den es erst seit 2019 gibt, überzeugt in Sachen Sicherheit und Bedienbarkeit auf ganzer Linie und reiht sich in unserem Ranking direkt auf Rang , hinter Testsieger Threema ein. Wire hat zwar viele gute Ansätze, überzeugte uns jedoch bei der Sicherheit leider nicht“, fasst Patrycja Schrenk, Geschäftsführerin der PSW Group, zusammen.

Wire, ein Produkt von Wire Swiss, mache vieles richtig. Der Messenger für Android und iOS ist kostenfrei. Zudem existieren Versionen  für macOS, Windows und Linux. Eine Browser-Version erlaubt das Verwenden unabhängig vom Betriebssystem. Darüber hinaus verlangt Wire erfreulich wenige Berechtigungen, die sich alle mit der Funktionalität eines Messengers erklären lassen. Auch in der Bedienung punkte Wire. „Kinderleicht und intuitiv“ kommen die Tester der PSW Group nach eigenen Aussagen dorthin, wo sie hinwollen. Wer WhatsApp gewöhnt ist, könne von Wire allerdings einen unübersichtlicheren Eindruck haben. Sprechblasen oder Trennlinien, die einzelne Nachrichten voneinander abheben, existieren nicht.

Mit dem Proteus-Protokoll, Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, PFS und Authentifizierung bringe Wire dann auch alle Eigenschaften mit, um Gespräche abhörsicher zu gestalten. „Dass sensible Metadaten im Klartext auf den Wire-Servern landen, steht dem jedoch direkt entgegen, auch wenn Wire dies mit der Funktionalität begründet“, bemängelt Schrenk. Immerhin: Dass die Telefonnummer oder die E-Mail-Adresse als Identifier in Frage kommen, ist nutzer- und privatsphärefreundlich gedacht. Client und Server sind quelloffen, sodass Sicherheitslücken zügig aufgespürt werden können.

„Dennoch ist Wire inzwischen ein Produkt der Wire Group Holdings aus den USA, wo logischerweise auch die Server stehen. Es ist vollkommen unklar, inwieweit US-Behörden rechtlich auf die Nutzerdaten Einfluss nehmen. Die Tatsache, dass Metadaten im Klartext gespeichert werden, macht Wire jedenfalls für Strafverfolgungsbehörden und Geheimdienste nicht unattraktiv“, macht Schrenk aufmerksam. Wenngleich es bei Rechtstexten, also AGB und Datenschutzerklärung, inhaltlich wenig zu kritisieren gab, bemängeln die Tester dennoch, dass die Rechtsdokumente von Wire lediglich in englischer Sprache vorliegen.

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