Nutzeransturm überlastet Server

Signal muss aufrüsten

18. Januar 2021, 11:42 Uhr | Lars Bube
© Signal

Der Ärger um die Datenschutzbestimmungen bei Whatsapp beschert dem Mitbewerber Signal jeden Tag Millionen neuer Nutzer. Trotz massiver Investitionen in weitere Hardware führte das jetzt zu einer Überlastung der Infrastruktur.

Facebooks Ankündigung der neuen Datenschutzrichtlinien für Whatsapp samt der damit verbundenen Drohung der Deaktivierung von Accounts, deren Besitzer die damit ermöglichte Weitergabe ihrer Daten nicht akzeptieren wollen, hat in den letzten Wochen zu einer akuten Abwanderungsbewegung geführt. Einer der größten Profiteure davon ist der unter gemeinnütziger Obhut entwickelte Messenger Signal. Insbesondere nachdem er von Edward Snowden und Elon Musk empfohlen worden war, explodierten die Nutzerzahlen förmlich. War die App laut den Schätzungen von Marktforschern wie Apptopia und Sensor Tower in der ersten Woche des Jahres noch weniger als 300.000 Mal heruntergeladen worden, waren es in den folgenden sieben Tagen schon fast 20 Millionen und noch mehr in der vergangenen Woche. Das katapultierte Signal in vielen Ländern sogar auf die Spitzenposition in Apples App Store und bei Google Play und sorgte auch an der Börse für ein kleines Chaos (siehe: IT-Investoren auf dem Irrweg). Signal selbst nennt keine zwar Zahlen, gegenüber US-Medien bezeichnet ein Sprecher die Zahlen der Analysten jedoch als »viel zu niedrig«.

Für den kleinen Anbieter und seine Infrastruktur bedeutet das eine riesige Herausforderung. »Wir haben in der vergangenen Woche in Rekordgeschwindigkeit täglich und pausenlos neue Server und Kapazitäten hinzugefügt«, erklären die Verantwortlichen auf Twitter. Dennoch kam es immer wieder zu kleineren Ausfällen und Problemen, die am Freitag dann ihren bisherigen Höhepunkt fanden. Fast den ganzen Tag hatten Nutzer immer wieder mit Verbindungsproblemen und Verzögerungen bei Versand und Auslieferung von Nachrichten zu kämpfen. »Dieser Tag hat selbst unsere optimistischsten Prognosen weit übertroffen«, gesteht Signal offen ein, bittet um etwas Geduld und verspricht, unter Hochdruck am weiteren Ausbau und der Lösung der Probleme zu arbeiten. »Abermillionen neuer Nutzer senden eine klare Botschaft, dass ihnen ihre Privatsphäre wichtig ist. Wir bedanken uns für ihre Geduld«, so die Botschaft weiter.

Ferner weist Signal darauf hin, dass die Sicherheit und Privatsphäre der Chats zu keiner Zeit beeinträchtigt waren und gibt den Nutzern Tipps, wie am besten mit den entsprechenden Fehlermeldungen umzugehen ist. Inzwischen sind die Probleme laut Signal auch schon weitestgehend behoben. Dazu arbeite man an Verbesserungen der Software und erweitere die Server-Landschaft zügig, um für einen weiteren Ansturm vorbereitet zu sein.

Anbieter zum Thema

zu Matchmaker+

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Wiese Signalverarbeitung

Weitere Artikel zu Messenger

Weitere Artikel zu RZ-Zertifizierung

Weitere Artikel zu Kommunikation

Weitere Artikel zu RZ-Kühlung

Matchmaker+