Verband fordert Aufklärung

Smartphone-Nutzer ahnungslos bei Mobile Payment

7. April 2016, 13:11 Uhr | Elke von Rekowski
Mobile Payment hat sich hierzulande noch längst nicht durchgesetzt.
© ldprod - Fotolia.com

Beim Thema Mobile Payment herrscht offenbar noch ein hoher Aufklärungsbedarf. Eine Umfrage zeigt jetzt, dass nur die wenigsten Smartphone-Nutzer ausreichend über das neue Verfahren informiert sind.

Das kontaktlose Bezahlen mit dem Smartphone per NFC-Technologie (Near Field Communication) scheitert bislang noch oft daran, Anwender nicht ausreichend über das neue Verfahren informiert sind. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage im Auftrag des Branchenverbandes Bitkom. Demnach hat zwar bereits rund Drittel der Smartphone-Nutzer (32 Prozent) kontaktlos bezahlt oder kann sich vorstellen, das auch zukünftig zu tun. Dass nicht mehr Anwender die Handy-Brieftasche nutzen, liegt nach Ansicht des Verbandes zum einen an Sicherheitsbedenken (37 Prozent) und vor allem an Unwissenheit. So sagen 36 Prozent derjenigen, die das Verfahren noch nicht genutzt haben, dass es ihnen bisher nicht bekannt war. 30 Prozent wissen nicht genau, wie es funktioniert, und zwölf Prozent können nicht sagen, ob ihr Smartphone NFC-fähig ist. Beim kontaktlosen Bezahlen mit NFC-fähigen Smartphones hält der Kunde sein Gerät kurz vor ein entsprechend ausgerüstetes Lesegerät, um eine Rechnung zu begleichen. Abgerechnet wird in der Regel über Kreditkarte.

»Kontaktloses Bezahlen ist schnell, bequem und bei immer mehr Einzelhandelsketten oder Tankstellen möglich – aber das ist bei vielen Verbrauchern noch nicht angekommen«, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. Auch in Bezug auf etwaige Sicherheitsbedenken winkt Rohleder ab: Das NFC-Verfahren erfülle höchste Sicherheitsstandards. »Bei der Transaktion von Smartphone zu Lesegerät per NFC werden nur verschlüsselte Daten übertragen und auf der kurzen Strecke zwischen Kassenterminal und Smartphone ist Hacking nahezu ausgeschlossen. Die Gefahr, seine Geldbörse mit Münzen und Scheinen zu verlieren, ist weitaus größer«, so Rohleder.

Rund jeder Fünfte aus der Gruppe der Nicht-Nutzer gibt als Grund an, dass er keine Vorteile gegenüber anderen Bezahlverfahren sieht (22 Prozent). 19 Prozent finden das Verfahren zu kompliziert. Etwa jeder Sechste (16 Prozent) sagt, dass noch zu wenige Händler dieses Bezahlverfahren akzeptieren und jeder Zehnte (zehn Prozent) erklärt, kein NFC-fähiges Smartphone zu besitzen. Vier von zehn Nicht-Nutzern (40 Prozent) wollen generell nicht mit dem Smartphone bezahlen. Kontaktloses Bezahlen per NFC ist auch ohne Smartphone möglich. Man setzt stattdessen die entsprechend ausgerüstete Kreditkarte ein. Einzelne Banken beginnen in diesem Jahr auch, NFC-fähige Debitkarten auszurollen. Rohleder ist sich sicher: »Die Einführung der NFC-fähigen Debitkarte kann der neuen Technologie in Deutschland, wo Kreditkarten weniger verbreitet sind als in anderen Ländern, einen starken Schub geben.

In Deutschland waren übrigens Ende 2015 rund 80.000 Kassenterminals NFC fähig, darunter die meisten Tankstellen, Discounter, große Supermarktketten und Drogerien. Das entspricht gut zehn Prozent aller Kassenterminals in Deutschland. Die Zahl der NFC-fähigen Kassen wächst kontinuierlich.


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