Mobilfunkfirmen

Telefonica und Vodafone legen Mobilfunknetze zusammen

24. März 2009, 9:26 Uhr | Bernd Reder

Die beiden Service-Provider Telefonica und Vodafone haben eine auf zehn Jahre ausgelegte Kooperation geschlossen. Die beiden Firmen werden ihre Mobilfunknetze für Dienste des Partners öffnen.

Der Kostendruck im Bereich Mobilfunk- und Telekommunikationsdienste zeigt auch bei Telefonica und Vodafone Wirkung. Beide Firmen haben beschlossen, ihre Mobilfunknetze in Deutschland, Spanien, Irland und Großbritannien de facto zusammenzulegen. Noch offen ist, ob das auch in Tschechien erfolgen wird.


Telefonica und Vodafone wollen
Mobilfunk-Komponenten wie
Antennen künftig gemeinsam
nutzen. (Bild: O2 Germany)

Ein Abkommen mit einer Laufzeit von zehn Jahren sieht vor, dass Vodafone und Telefonica auf die Netzwerk-Infrastruktur des Partners zugreifen können. Das bedeutet beispielsweise, dass Vodafone eigene Dienste über das Mobilfunknetz von Telefonica O2 Germany anbieten kann, ebenso O2 über die Infrastruktur von Vodafone.

Allerdings werden beide Firmen die Gespräche und den Datenverkehr, der über die Netze läuft, weiterhin separat managen. Dagegen wollen die Unternehmen bei Auf- und Ausbau ihrer Mobilfunk-Infrastruktur zusammenarbeiten.

Weiterhin Konkurrenten

Weiterhin ist vorgesehen, dass die Service-Provider gemeinsam neue Geschäftsfelder erschließen, etwa beim Bereitstellen von Übermittlungsdiensten. Die Kooperation soll in den nächsten zehn Jahren Einsparungen von mehreren 100 Millionen Pfund bringen.

»Vodafone und Telefonica werden weiterhin in den lokalen Märkten miteinander konkurrieren«, wies Matthew Key, CEO von Telefonica Europa, Spekulationen zurück, die zwei Firmen würden sich den Mobilfunkmarkt untereinander aufteilen. Eine allzu enge Zusammenarbeit würde vermutlich die Kartellbehörden auf den Plan rufen.

In Deutschland werden Telefonica und Vodafone gemeinsam 2G- und 3G-Mobilfunk-Sendemasten nutzen. Die Sendeeinrichtungen sollen zudem für Mikrowellen-Richtfunk zur Verfügung stehen, über den die Anbindung an das Backhaul-Mobilfunknetz erfolgt.


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