Langsames »Internet in Lichtgeschwindigkeit«

Telekom drosselt Glasfaserausbau

21. April 2011, 15:54 Uhr | Folker Lück
Telekom-Netzausbau: Schnelles Kabel kommt in gedrosseltem Tempo. (Foto: Deutsche Telekom)

Die Deutsche Telekom baut ihr Glasfasernetz, das Downloadraten bis zu 200 Megabit pro Sekunde bieten wird, laut Telekom-Chef Obermann nicht so schnell aus wie ursprünglich angekündigt. Wer jedoch angeschlossen wird, kann schon jetzt den Anschluss und Tarif auswählen.

Ihre vor einem Jahr verkündeten Ziele in Sachen Glasfaserausbau wird die Telekom nicht umsetzen. Damals hatte Telekom-Chef René Obermann verkündet, man werde bis 2012 einige Millionen Haushalte an Glasfasernetze anschließen. Tatsächlich findet nun bis Ende dieses Jahres ein Ausbau für vorerst rund 160.000 Haushalte in zehn Städten statt. In den kommenden Jahren sollen laut Obermann einige hunderttausend weitere Haushalte dazu kommen. In einem Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung begründet der Konzernchef das gedrosselte Ausbautempo einerseits mit bestehenden Unsicherheiten bei der Regulierung und andererseits mit begrenzter Marktnachfrage, fehlenden Anwendungen und der mangelnden »Preisbereitschaft« der Kundschaft. Dennoch wolle man in den Glasfaserausbau investieren, um langfristig gegen die konkurrierenden Kabelnetzbetreiber das beste Gesamtangebot bieten zu können.

Ungeachtet des schleppenden Ausbaus, der im kommenden Jahr unter anderem Braunschweig, Neu-Isenburg, Offenburg, Mettmann und Kornwestheim eine Glasfaseranbindung bescheren wird, hat der Bonner Konzern aber schon Tarifdetails für das »Internet in Lichtgeschwindigkeit« bekannt gegeben. »Entertain Comfort Fiber 100 IP« kostet bei Vertragsabschluss bis Mitte Oktober 2011 während der gesamten Vertragslaufzeit monatlich knapp 55 Euro. Den Einstieg bildet jedoch der Tarif »Call & Surf Comfort Fiber 100 IP«. Er wird zur Einführung für 44,95 Euro monatlich angeboten. Mit ihm lässt sich mit bis zu 100 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) im Internet surfen, die Upload-Geschwindigkeit beträgt bis zu 50 Megabit pro Sekunde. Für den jeweils notwendigen Router »Speedport Fiber« verlangt die Telekom monatlich knapp vier Euro – oder rund 100 Euro bei einmaliger Anschaffung.

Beim Ausbau ihres Glasfasernetzes verlegt die Telekom die Kabel bis in die Wohnung der Kundschaft („Fiber to the Home“), da nur so das Geschwindigkeitspotenzial der Glasfasertechnologie ausgenutzt werden kann.


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