Wachsender Healthcare-Markt

Telekom entwickelt intelligenten Hausnotruf

7. Mai 2012, 14:40 Uhr | Folker Lück
Hausnotruf: Telekom will ab 2013 »intelligente« Lösung anbieten. (Foto: Bert Löwenherz / Johanniter)

Die Deutsche Telekom hat ein neues Hausnotruf-System entwickelt, das voraussichtlich 2013 auf den Markt kommt. Das System soll Fehlalarme oder das dauerhafte Tragen eines Sensors vermeiden, indem es echte Notlagen mittels Software erkennt.

Hausnotruf-Systeme werden schon seit vielen Jahren allein lebenden, älteren oder behinderten Menschen angeboten. Kleine Unaufmerksamkeiten können dabei bei den heute gebräuchlichen Lösungen Fehlalarme auslösen. Die Deutsche Telekom setzt deshalb auf eine »intelligente« Lösung: Hierfür werden in der Wohnung Sensoren installiert, die sind mit einer intelligenten Software verbunden sind. Diese kann unterscheiden, ob sich jemand etwa nur nach einem Gegenstand bückt oder ob jemand stürzt und Hilfe benötigt. Erkennt die Software nach einem Sturz eine tatsächliche Notlage, benachrichtigt sie automatisch eine rund um die Uhr besetzte Notrufleitstelle. Über eine Freisprecheinrichtung nimmt die Leistelle Kontakt mit dem Hilfebedürftigen auf. Zusätzlich können die Helfer über ein grafisch verfremdetes Bild einen Eindruck gewinnen, wie die Situation vor Ort ist.

Dr. Axel Wehmeier, Leiter des Konzerngeschäftsfeldes Gesundheit Deutsche Telekom, sagt: „2020 werden knapp 20 Prozent der Deutschen älter als 70 sein. Jeder möchte möglichst lange selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden leben. Mit intelligent vernetzter Technik wollen wir ältere Menschen dabei unterstützen.“ Die Telekom setzt dabei bewusst auf eine Technologie, die automatisch im Hintergrund arbeitet. Sensoren am Körper lehnen viele Ältere ab. Sie fühlen sich hierdurch stigmatisiert. Trotzdem wünschen sie sich mehr Sicherheit durch ein System, das ihre Notlage erkennt und schnell für Hilfe sorgt. Dies hat die Telekom zusammen mit der Stiftung Liebenau im Rahmen eines »E-Health@Home«-Förderprojektes des Bundesministeriums für Bildung und Forschung im vergangenen Jahr herausgefunden. Darüber nachgedacht wird, die Technik durch Anwendungen für Pflegedienste oder weitere Sensoren zu erweitern.

Das Thema Gesundheit gehört zu den neuen strategischen Wachstumsfeldern der Deutschen Telekom. Gemeinsam mit den Bereichen Energie, Auto und Medien will der Konzern im Rahmen seiner Intelligente-Netze-Strategie bis 2015 eine Milliarde zusätzlichen Umsatz erzielen.


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