Insolvenz überstanden

Trekstor wagt den Neuanfang

7. September 2010, 14:03 Uhr | Nadine Kasszian
Trekstor-Geschäftsführer Shimon Szmigiel sieht die einizge Chance in einem Strategiewechsel

Trekstor hat die Insolvenz überwunden und geht jetzt mit einem völlig neuen Produktportfolio an den Start. Externe Festplatten sind ab sofort nur noch ein Bestandteil, dafür zeigt das Unternehmen auf der IFA zwei Smartphones im Low-End-Segment in Kooperation mit Huawei.

Auf der IFA 2010 präsentiert sich Trekstor mit einem vollständig neuen Produktportfolio. Im Sommer 2009 musste das Unternehmen Insolvenz anmelden. Die Finanzkrise hatte den Festplatten-Spezialisten ins Straucheln gebracht. Mittlerweile hat das Unternehmen erkannt, dass die Geschäftsstrategie geändert werden muss, um Trekstor wieder auf Erfolgskurs zu führen, wie Geschäftsführer Shimon Szmigiel im Gespräch mit Computer Reseller News auf der IFA ausführt. Vor der Insolvenz war die Marke vor allem für MP3-Player im Low-End, USB-Sticks und externe Festplatten bekannt. 85 Prozent des Umsatzes hat Trekstor mit dem Festplatten-Geschäft generiert. Ein zu hoher Anteil, wie Szmigiel heute feststellt. Der Markt wird dominiert von fünf großen Herstellern und Trekstor war stets gezwungen, von der Konkurrenz einzukaufen. Seit Ende vergangenen Jahres hat Trekstor es geschafft, sich aus der Insolvenz zu retten und wagt jetzt den Neustart mit einer völlig veränderten Produktpalette. Dem neuen Konzept eine einheitliche Überschrift zu geben fällt jedoch schwer.

Ein Teil des neuen Portfolios umfasst Ebooks, die auch als Multimedia-Player verwendet werden können. Anders als viele der bekannten Ebook-Hersteller vertreibt Trekstor auch diese Geräte über Media Markt und Saturn. Die meisten anderen Ebooks werden ausschließlich über den Buchfachhandel in den Markt gebracht. Mit zwei Android-Modellen steigt Trekstor außerdem in das Smartphone-Geschäft ein. Die Geräte sind durch eine Partnerschaft mit Huawei entstanden - ein Hersteller, der eher im OEM-Geschäft etabliert ist und die eigene Marke weniger in den Vordergrund stellt. Die Strategie hinter den Smartphones ist es, preisaggressiv in den Markt zu gehen und damit eine ganz andere Klientel als die iPhone-Jünger zu bedienen. Die beiden Android-Geräte kommen zu 149 beziehungsweise 199 Euro in den Markt. Sie sind auf der Vorderseite mit Trekstor gebranded, hinten mit Huawei. Außerdem hat Trekstor eine Lizenz von Google, so dass beide Modelle offiziell als Google-Smartphones bezeichnet werden können und das Google-Logo auf dem Rücken tragen. Neben weiteren Produkten, wie einer Brille zur Vorbeugung von Kopfschmerzen bei der PC-Nutzung, ist Trekstor bereits mit einem Geräte gestartet, das sich mit einer SIM-Karte in einen WIFI-Hotspot umwandeln lässt. Im Festplatten-und USB-Stick-Bereich bietet Trekstor alles rund um USB 3.0.

Das größte Problem mit dem Trekstor jedoch in den vergangene Monaten zu kämpfen hatte und sicherlich immer noch zu kämpfen hat, ist der Schaden, den die Marke durch die Insolvenz erlitten hat. Der Brand ist nach wie vor bei Endkunden bekannt - dennoch hat die Insolvenz zu Turbulenzen mit den Handelspartnern geführt. Service-Verträge konnten nicht wie vorher weitergeführt werden, hier mussten zunächst Lösungen gefunden werden. Jetzt startet Trekstor neu und hat sich dazu auch Actebis Peacock als neuen Distributionspartner ins Boot geholt. Über den Soester Grossisten können Fachhändler das gesamte Produktportfolio des Unternehmens beziehen.


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