Voice-over-IP-Services

Update: Ebay will Skype 2010 an die Börse bringen

15. April 2009, 8:48 Uhr | Bernd Reder
Hat genug von Skype: Ebays CEO JohnDonahoe will den VoIP-Anbieter 2010an die Börse bringen.

Seine Pläne in Bezug auf seine Tochtergesellschaft Skype hat Ebay-Chef John Donahoe präzisiert. Er will den Voice-over-IP-Spezialisten nicht an Interessenten verkaufen, sondern im kommenden Jahr an die Börse bringen.

Wie gestern berichtet, wollten die Skype-Gründer Niklas Zennström und Janus Friis ihr »Baby« von Ebay zurückkaufen. Das Angebot in Höhe von 1,7 Milliarden Dollar war Ebays Chief Executive Officer John Donahoe jedoch zu wenig. Ebay hatte 2005 für Skype rund 2,6 Milliarden Dollar auf den Tisch gelegt.

Im Jahr 2007 musste das Online-Auktionshaus zudem eine Wertberichtigung in Höhe von 1,4 Milliarden Dollar für Skype vornehmen. Unter dem Strich zahlte sich somit der Kauf des Unternehmens nicht aus.

Nun will die Muttergesellschaft den Anbieter von VoIP- und Messaging-Services im ersten Halbjahr 2010 an die Börse bringen. Damit untermauert Donahoe den neuen Kurs, den er als Nachfolger von Meg Whitman verfolgt: die Fokussierung auf Ebays Kerngeschäft als E-Commerce-Spezialist.

Relativ gute Zahlen

Schwer einzuschätzen ist, ob sich Skype ohne Schützenhilfe durch Ebay behaupten kann. Auf der einen Seite sind die Zahlen relativ gut: Im Geschäftsjahr 2008 erzielte der VoIP-Spezialist einen Umsatz von 551 Millionen Dollar, rund 47 Prozent mehr als 2007. Bis 2011 soll der Umsatz laut einer Unternehmenspräsentation auf 1 Milliarden Dollar steigen.

Auf der anderen Seite wächst die Konkurrenz auf dem VoIP-Markt. Die etablierten Anbieter von Telefon- und Breitbanddiensten, wie die Deutsche Telekom, Telefonica, France Telecom und BT, setzen verstärkt auf IP-basierte Sprach- und Videoservices. Auch die Betreiber von Kabelnetzen und die DSL-Vermarkter machen sich in diesem Segment breit.

Allerdings hat Skype mit mehr als 400 Millionen Nutzer weltweit mittlerweile einen Verbreitungsgrad erreicht, auf dem sich durchaus aufbauen lässt. Viel wird davon abhängen, ob Skype bei seinem Börsengang das Vertrauen der Investoren findet. Viele haben sich bei Engagements im Telekommunikationsmarkt die Finger verbrannt und sind entsprechend vorsichtig. Man denke an den Börsengang der Deutschen Telekom oder das Drama um den Wimax-Spezialisten Clearwire.


Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Skype

Weitere Artikel zu eBay GmbH

Matchmaker+