Maßnahmen der Netzmodernisierung

Vodafone schaltet seinen MMS-Service nach 21 Jahren ab

20. Januar 2023, 8:05 Uhr | Lukas Steiglechner
© Vodafone

Seit April 2002 konnten im Vodafone-Netz MMS verschickt werden. Jetzt hat das Telekommunikationsunternehmen diesen Service abgeschaltet. Vorrangige Argumente dafür waren neue Technologien sowie der Energieverbrauch.

Der MMS-Service wurde am 17. Januar 2023 im Vodafone-Netz abgeschaltet. Der „Multimedia Message Service“ ermöglichte es den NutzerInnen erstmals vor 21 Jahren, Fotos und Videos über das Mobilfunknetz zu verschicken. Vodafone schaltet den MMS-Service als Teil Netzmodernisierungs-Maßnahmen ab. In den kommenden drei Jahren will Vodafone fast 40.000 alte Netzelemente ersetzen oder abschalten. Ein Hauptgrund: die Senkung des Energiebedarfs.

MMS: Technologie eines anderen Jahrzehnts

Die Abschaltung des MMS-Services erfolgt aus demselben Grund wie bei vielen anderen Netzelementen. Neue und leistungsfähigere Technologien haben sich hervorgetan und sind an ihre Stelle getreten. Das untermauern auch die Zahlen der MMS-Nutzung. Denn im Vodafone-Netz erlebte die MMS ihren Höhepunkt vor über zehn Jahren. Im Dezember 2012 wurden rund 13 Millionen MMS durch das Netz geschickt. Zum Vergleich: Im gleichen Zeitraum wurden etwa 1,5 Milliarden SMS verschickt. Seither ist die Nutzung der MMS stetig geschrumpft – bis heute um mehr als 96 Prozent. Fotos und Videos werden heutzutage schließlich über andere Wege verschickt: digitale Dienste wie Whatsapp und Co. oder über iMessage zwischen iPhone-NutzerInnen und RCS zwischen Android-NutzerInnen.

Zum Wohle des Energiebedarfs

Vodafone will mit Maßnahmen wie der MMS-Abschaltung – oder auch der 3G-Abschaltung im vergangenen Jahr – sein Netz modernisieren und auch vereinfachen. Denn so sollen langfristig stabilere und verlässliche Netze entstehen. Zudem soll dadurch auch der Energiebedarf massiv gesenkt werden. Durch das geplante Austauschen und Abschalten der 40.000 Altnetzelemente in den nächsten drei Jahren soll so viel Energie eingespart werden, dass in diesem Zeitraum damit 33.000 Haushalte versorgt werden könnten, ausgehend von einem jährlichen Energieverbrauch von 3.000 Kilowattstunden pro Haushalt. Das entspräche insgesamt fast 300 Gigawattstunden Energie.

„Ob Energie- oder Klimakrise: Jeder sollte, dort wo möglich, seinen Beitrag leisten, um Ressourcen und Energie einzusparen. Und den größten Hebel haben wir als Telekommunikationsunternehmen bei uns im Netz. Durch das stetige Prüfen und gezielte Abschalten von veralteter Netz-Technologie räumen wir unser Netz auf, schaffen Platz für die Technologien von morgen – und können dabei unseren Energiebedarf stark senken“, sagt Tanja Richter, Netz-Chefin von Vodafone Deutschland.


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