Immobilien und Internet

Von wegen Lage, Lage, Lage

28. April 2021, 17:30 Uhr | Martin Fryba
© AdobeStock/Christine

Viele Immobilienkäufer würden lieber auf einen Garten verzichten als auf einen guten Breitbandanschluss. Ist das Internet zu lahm, drückt das den Wert von Betongold kräftig.

Lahmt das Internet, sinkt das Kaufinteresse von Immobilienkäufern. Auf diesen Nenner bringt der Breitbanddienstleister Eutelsat Communications das Ergebnis seiner Umfrage mit rund 2.000 Teilnehmern. Gleich nach dem Aussehen einer Immobilie und der Energieeffizienz sei eine hochwertige Breitbandverbindung das wichtigste Kriterium bei der Auswahl der eigenen vier Wände, so der Provider. Mit 43,1 Prozent liege der Internetanschluss gleichauf mit der Größe der Immobilie (43,3 Prozent). Es zeige sich erneut die große Bedeutung des Breitbandanschlusses in Städten mit 5.000 bis 50.000 Einwohnern, denn hier lägen die Kriterien Aussehen (46,8 Prozent), Energieeffizienz (46,3 Prozent) und Breitbandanschluss (45,7 Prozent) nahezu gleichauf.


Fragt man Makler nach den wichtigsten drei Wertfaktoren von Betongold, hört man gebetsmühlenartig: »Erstens: Lage. Zweitens: Lage und drittens: Lage.« In Metropolen, wo man durchweg mit hohem Datendurchsatz im Down- und Upload rechnen kann, mag das ohne Zweifel weiterhin richtig sein. In kleinen Gemeinden und mittleren Städten und erst recht in strukturschwachen Regionen dürfte der Trend zum Homeoffice das Augenmerk potenzieller Immobilienkäufer erst recht auf dem Kriterium Breitband liegen.


Das geht soweit, dass jeder Zehnte vom Kauf absehen will, wenn der Internetanschluss nicht den Erwartungen entspricht, so die Umfrage von Eutelsat.  Für mehr als ein Fünftel würde sich der Immobilienwert um zehn Prozent reduzieren,  für ein Achtel sogar um 20 Prozent, wenn die Breitbandanbindung zu schlecht ist.


In ländlich geprägten Regionen und den Randlagen der Metropolen verschärfe sich die Situation: Laut Umfrage steigt in Städten mit 5.000 bis 50.000 Einwohnern der Anteil derer, die einen Wertverlust von 20 Prozent angeben, von einem Achtel auf 14 Prozent.

Lieber gutes Breitband als ein Garten
Insgesamt werde ein hochwertiger Internetzugang höher eingestuft als ein Garten (41,4 Prozent) oder die Nähe zu Einkaufsgelegenheiten (27,9 Prozent) und öffentlichen Verkehrsmitteln (27,3 Prozent), heißt es weiter.  Ein knappes Fünftel der Umfrageteilnehmer würde sogar auf den Garten verzichten, wenn sie dafür eine Internetverbindung mit ausreichender Bandbreite erhielten.

Fazit: »Lahmt die Internetverbindung, verliert die Immobilie für den potenziellen Käufer deutlich an Attraktivität«, so James Soames, Marketing Direktor Europa bei Eutelsat.

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