Attraktivitäts-Defizite

Warum Bank-Apps zu wenig genutzt werden

22. August 2014, 10:39 Uhr | Elke von Rekowski
Eine aktuelle Studie zeigt, dass Mobile Banking noch längst nicht von allen Bankkunden genutzt wird (Foto: © Photographee.eu - Fotolia.com).

Mobile Banking kommt offenbar nicht aus der Nische. Laut einer repräsentativen Studie nutzt lediglich ein Drittel der Mobilgeräte-Besitzer die mobilen Anwendungen von Banken.

Zwar bieten in Deutschland In Deutschland nahezu alle Banken mobile Anwendungen (Apps) an, zeigen die Ergebnisse der Studie »Potenzialanalyse Mobility« von Steria Mummert Consulting. Doch nur 34 Prozent der deutschen Nutzer von Geräten wie Tablet und Smartphone greifen auch auf Apps von Banken zu. Vor die Wahl zwischen klassischer Internetseite und App gestellt würden sich mehr als zwei Drittel der Befragten für die Homepage entscheiden, um Bankinformationen und –angebote abzufragen.

An der Unlust ihrer Kunden am mobilen Banking schuld sind nach Einschätzungen der Marktforscher die Geldinstitute selbst: »Damit mehr Bankkunden Mobile Banking betreiben, müssen die Institute ihre klassischen Webseiten für das mobile Internet fit machen«, meint Klaus Schilling, Mobile-Banking-Experte bei Steria Mummert Consulting. Vielfach fehle den Webseiten ein so genanntes »Responsive Webdesign«, um mit Tablets darauf zugreifen zu können. Hinzu kommt die Tatsache, dass viele Kunden keine komplexen Bankgeschäfte auf einem kleinen Smartphone-Display erledigen wollen.

In diesem Zusammenhang weisen die Autoren der Studie jedoch auch darauf hin, dass sich Mobile Banking sehr gut als Kundenbindungsinstrument eignet, da Nutzer von Banken-Apps die aktivsten Anwender sind. Über zwei Drittel von ihnen greifen mindestens einmal wöchentlich auf eine mobile Anwendung zu. Bei Apps von Reiseanbietern ist es dagegen weniger als ein Drittel. Auch die Zufriedenheit der mobilen Anwender ist ausgesprochen hoch: Fast 100 Prozent der aktiven Nutzer haben an dem App-Service und Informationsangebot der Banken nichts auszusetzen. Um die Chancen zu nutzen, sollten die Geldinstitute nun weiter denken. » Mobile Banking per App war nur der erste Schritt«, ist Schilling überzeugt. »Im nächsten Schritt müssen die Finanzinstitute ihren Internetseiten ein Responsive Webdesign verordnen.« Auch über die Frage ob und wie sich neue Gerätetypen, zum Beispiel Wearables, für innovative Ideen im Bankenbereich einsetzen lassen, sollte nachgedacht werden.


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