30 Jahre Short Message Service

Wer schreibt eigentlich noch SMS?

1. Dezember 2022, 13:50 Uhr | Sabine Narloch
© Aguttes

Knapp acht Milliarden SMS wurden laut Angaben der Bundesnetzagentur im Jahr 2021 in Deutschland versendet. Das ist deutlich weniger als zu Hochzeiten des Short Message Service, aber immer noch eine beachtliche Menge. Zum Status quo nach 30 Jahren SMS.

Die SMS feiert Anfang Dezember Geburtstag. Die erste Nachricht dieser Art wurde in Großbritannien am 3. Dezember 1992 verschickt – versendet per PC an ein Handy. Der Text lautete: „Merry Christmas“.

Bevor Instant-Messenger auf den Markt kamen wurde diese Möglichkeit, Kurzmitteilungen mit maximal 160 Zeichen zu verschicken, mit Verbreitung von Mobiltelefonen zunehmend genutzt. „Im Jahr 2009 kam mit WhatsApp dann ein Dienst auf den Markt, der Instant-Messengern zum Durchbruch verhalf und die SMS in den Sinkflug schickte“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder.

Doch erst einmal ging es in den Nullerjahren bergauf für die SMS mit einem Peak im Jahr 2012 (siehe Grafik). Zwar sind die Zahlen der letzten Jahre nur noch ein Bruchteil im Vergleich zu denen in den Hochzeiten, doch wurden 2021 laut Bundesnetzagentur immerhin noch 7,8 Milliarden versendete SMS in Deutschland gezählt. Laut Bitkom-Erhebungen stehen dem 280 Milliarden Messenger-Nachrichten im Jahr 2021 gegenüber.

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Bis zum Jahr 2012 ging es steil nach oben mit der Zahl versendeter SMS; mittlerweile liegt diese unter 10 Milliarden pro Jahr.
© Bitkom/Quelle: Bundesnetzagentur 2022

„Die SMS bleibt auch nach ihrem All-Time-High im Jahr 2012 wichtig. Nicht nur für Menschen, die kein Smartphone besitzen, sondern insbesondere bei Authentifizierungsverfahren, zum Beispiel bei Bezahldiensten“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. „Der SMS-Standard hat den Vorteil, dass er auf jedem Handy funktioniert und keine Internetverbindung oder gesonderte Anmeldung voraussetzt. Die meisten Mobilfunk-Tarife beinhalten überdies in der Regel eine SMS-Flat, so dass keine zusätzlichen Kosten entstehen.“

Durchaus Kosten sind bei der Versteigerung der oben geschilderten ersten SMS entstanden: Am 22. Dezember 2021 wurde diese vom französischen Auktionshaus Aguttes als ein „Non-Fungible Token“ versteigert. Der Auktionserlös lag bei 107.000 Euro (funkschau berichtete).


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