Smartphone-Verkäufe

Xiaomi überholt Apple

30. Oktober 2020, 11:37 Uhr | Lars Bube
© Canalys

Im dritten Quartal konnte Xiaomi erstmals mehr Smartphones verkaufen als Apple. Der einstige Platzhirsch fiel damit auf den vierten Rang zurück. Aber auch Huawei musste kräftig Federn lassen.

Nach dem Corona-Tief hat sich der internationale Markt für Smartphones wieder weitgehend erholt. Nach den aktuellen Zahlen von Canalys wurden im dritten Quartal 2020 wieder 22 Prozent mehr Geräte verkauft als in den drei Monaten zuvor. Insgesamt gingen demnach weltweit 348 Millionen Smartphones über die realen und digitalen Verkaufstheken. Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einem Minus von 1 Prozent. Mit dem Abflachen der weltweiten Covid-Pandemie waren somit über den Sommer auch ihre Auswirkungen auf die Nachfrage nach Smartphones nahezu egalisiert worden. »Leider wird die Erholung aus dem Q3 nur von kurzer Dauer sein«, prognostiziert Senior Analyst Ben Stanton jedoch angesichts der aktuellen Lage. »Die zweite Welle wird die staatlichen Konjunkturbudgets strapazieren und zu weit verbreiteten Konkursen und Arbeitsplatzverlusten in den betroffenen Gebieten führen.«

Wohl dem also, der den kurzen Aufschwung für sich nutzen konnte. Nach den Zahlen von Canalys ist das vor allem Xiaomi gut gelungen. Der chinesische Anbieter konnte gegenüber dem Vorjahr um beeindruckende 45 Prozent zulegen und 47,1 Millionen Smartphones absetzen, was einem weltweiten Marktanteil von 13,5 Prozent entspricht. Diese starke Performance ist nicht zuletzt einer erfolgreichen Durchdringung westlicher Märkte geschuldet, in Europa konnte Xiaomi seine Verkaufszahlen im Vergleich zu 2019 sogar um 88 Prozent steigern. In der Gesamtbetrachtung konnte sich Xiaomi damit auch erstmals an Apple vorbei auf den dritten Platz vorschieben. Allerdings hatte Apple auch mit der verspäteten Vorstellung des iPhone 12 zu kämpfen, wodurch dessen erste Verkaufsphase nicht wie sonst noch mit ins dritte Quartal hineinreichte. Dass das Überholmanöver dennoch deutlich mehr der Stärke von Xiaomi als der Schwäche von Apple zuzurechnen ist, zeigt sich daran, dass der Hersteller mit 43,2 Millionen verkauften iPhones nur 1 Prozent unter dem Vorjahreswert lag und somit genau auf der Linie des Gesamtmarktes.

An der Spitze der Verkaufscharts hält sich trotz aller Verwerfungen weiterhin Samsung. Von Juli bis September wurden weltweit insgesamt 80,2 Millionen Smartphones der Südkoreaner ausgeliefert. Das entspricht einem Wachstum um 2 Prozent gegenüber dem Vorjahr und einem Marktanteil von 23 Prozent. Neben zahlreichen neuen Modellen, die vor allem viele Kunden in der Einstiegs- und Mittelklasse ansprechen, trugen dazu auch diverse Marketing-Kampagnen bei. Für den Channel indes bleiben damit die unglaubliche Produktvielfalt und die schnellen Einführungszyklen bei Samsung eines der größten Probleme im Vertrieb.

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